Samstag, 19. Februar 2011

wo war ich?

Ich halte den Namen zu, man sieht nur den Anfangstbuchstaben. Reich doch, oder?
Er guckt erst mich an, dann nach unten. Ein strenger Blick aufs Datum, er lässt mich durch.
Yes, ich bin drin! Schon auf dem Hinweg waren wir gut drauf, wir lachen und genießen
die Musik. Wir sehen die ersten bekannten Gesichter, grüßen nach allen Seiten.
Doch etwas ist anders als sonst. Die Stimmung ist gedrückter, aggressiver.
Rechts von uns der Riese in schwarz, er rastet jedes Mal aus und jeder hat ein bisschen 
Angst vor ihm. Daneben eine Frau mit knalltürkisem Lidstrich, Lederleggins und künstlichen
Fingernägeln, die fast schon in monotoner Gleichmäßigkeit ihre geglätteten Haare aus der Stirn streichen. 
Ein Wort, was man aus ihrem Mund den ganzen Abend hört : Schätzchen. Egal zu wem,
egal in welcher Situation, jeder ist ihr Schätzchen. Wir machen uns lustig über sie,
machen sie nach. Sie merkt nichts. 
Links von mir noch ein Riese in schwarz. Andauernd kommt er so nah, brüllt, schreit,
ich verstehe ihn nicht. Ich weiche aus, ducke mich weg. Ich überlege,
ob ich mich einfach umdrehen, ihn anbrüllen und verschwinden soll. Ich tu's nicht.
Vor mir die erste Prügelei, niemand tut etwas. Alle brüllen bloß, beleidigen, fluchen
oder feuern an. Besonders der links neben mir macht mir Angst. 
Wir gehen weg, sehen D. Er sieht uns auch, guckt genau in unsere Richtung.
Er dreht sich weg, wir gehen an ihm vorbei und er würdigt uns keines Blickes.
Was sollte das? Ich weiß es nicht. 
Als wir zurück kommen, ist einer der Pöbler nicht mehr zu sehen. 
Die Musik ist laut, wir tanzen jetzt. Wir lachen, haben so viel Spaß.
Viele gucken, aber das stört uns nicht.
Jetzt  ist es spät, ich will gehen, raus in die Kälte und nach Hause.
Ich falle ins Bett, schließe die Augen und bin sofort eingeschlafen.
Wo war ich letzte Nacht? 



 
 
 

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